Tattoo stechen lassen: Was kommt auf mich zu?

Das erste Tattoo stechen lassen: Das gibt es zu beachten!

VON DER WAHL DES TATTOO-STUDIOS BIS ZUM TERMINABLAUF
Die Entscheidung für oder gegen ein Tattoo braucht etwas Zeit. Schließlich gibt es einiges zu bedenken. Wie schmerzhaft ist die Behandlung und welches Motiv passt zu mir? Die wichtigsten Infos finden Sie in unserem Tattoo-FAQ.

Das erste Tattoo: Vorsorge und Wissenswertes

Sie möchten sich ein Tattoo stechen lassen? Dann haben Sie sicher einige Fragen. Ob Studio-Suche oder Tattoo-Technik: Hier finden Sie die Antworten.

Woran erkenne ich ein gutes Tattoo-Studio?

Natürlich spielen Qualitäts- und Hygienestandards eine übergeordnete Rolle. Viele Tattoo-Studios organisieren sich in Dachverbänden wie dem „Bundesverband Tattoo“ oder dem Verband Deutsche Organisierte Tätowierer“. Mitglieder der Verbände verpflichten sich selbstauferlegten Hygienestandards. Dazu gehört etwa eine Studio-Einrichtung, die sich leicht abwischen und desinfizieren lässt.

Allerdings fühlen sich auch außerhalb der Verbände die meisten Tattoo-Studios solchen Hygienestandards verpflichtet. Einen ersten positiven Eindruck kann ein sauberer Empfangsbereich liefern.

Aber Sie sollten sich auch wohlfühlen: Erkundigen Sie sich vorab und lassen Sie sich von Freunden beraten, die ein Tattoo haben. Viele Tattoo-Künstler finden Sie zudem in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Dort können Sie meist auch schon mal einen Blick auf die Arbeiten werfen und entscheiden, ob der Stil zu Ihnen passt.

Tattoo stechen lassen: Was kostet ein Tattoo?

Wie viel kostet ein Tattoo?

Gut gestochene Tattoos haben ihren Preis. Viele Tätowierer starten nicht unter 100 Euro. Auch Zeitaufwand und Größe spielen eine Rolle. Bei einem Accessoire für die Ewigkeit sollte Qualität und Hygiene allerdings über den Kosten stehen.

Ab wann darf man sich ein Tattoo stechen lassen?

Ab einem Alter von 18 Jahren darf sich jeder tätowieren lassen. Weil das Tätowieren (genauso wie ein Piercing) offiziell als "mutwillige Körperverletzung" gilt, nehmen viele Tattoo-Studios diesen Eingriff bei Minderjährigen überhaupt nicht vor. 

Gesetzlich verboten ist das Tätowieren für unter 18-Jährige trotzdem nicht. Sie benötigen hierfür allerdings die Zustimmung beider Elternteile: Zusätzlich sollten diese auch im Vorgespräch im Studio anwesend sein, damit sie der Tätowierer über die Risiken sowie die richtige Nachsorge und Tattoo-Pflege aufklären kann.

Wie plane ich einen Termin?

Sie haben sich für ein Studio entschieden? Dann vereinbaren Sie einen Termin. Seien Sie nicht überrascht: Bei beliebten Tattoo-Studios sind Wartezeiten bis zu mehreren Monaten nicht ungewöhnlich. Ihr Tätowierer berät Sie zum Tattoo-Wunsch und wird Ihnen auch sagen, wie viel Zeit Sie für die Sitzung ungefähr einplanen sollten.

Tipp: Wer die Sommersonne genießen möchte, vereinbart am besten einen Termin im Herbst, Winter oder Frühling. Denn frische Tattoos sollten in den ersten Wochen gar keine Sonne abbekommen.

Muss ich mich auf den Termin vorbereiten?

Am Tag des Tattoo-Termins sollten Sie ausgeschlafen und fit sein, genug getrunken und auch etwas gegessen haben. Schließlich steht Ihrem Körper eine kleine Strapaze bevor. 

Ist das Immunsystem angeschlagen, etwa bei einer Erkältung, verschieben Sie den Termin lieber. Wer sich tätowieren lassen möchte, beachtet außerdem: 

  • Alkohol erweitert die Gefäße und kann Blutungen verstärken. Vor dem Tätowieren gilt daher: keinen Alkohol trinken.
  • Einige Medikamente wie etwa Aspirin haben eine blutverdünnende Wirkung. Das erschwert dem Tätowierer die Arbeit und beeinflusst das Ergebnis.
  • Bei Sonnenbrand ist die Haut zu gereizt, um sich ein Tattoo stechen zu lassen.
Wie finde ich das passende Tattoo-Motiv?

Wie finde ich das passende Tattoo-Motiv?

Diese Frage treibt vermutlich viele um, die sich ein Tattoo stechen lassen möchten. Setzen Sie sich bei der Wahl des Motivs nicht unter Druck und vor allem: Vertrauen Sie Ihrem persönlichen Geschmack. Der hält meist länger als Trends. Tipp: Pinterest und Instagram sind ergiebige Inspirationsquellen.

So verläuft der besuch im Tattoo-Studio

Wie läuft so ein Tattoo-Termin eigentlich ab und was passiert beim Tätowieren? Damit Sie bestmöglich vorbereitet sind und keine Überraschungen erleben, haben wir die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Stichtag: Was passiert beim Tätowieren?

  • Zunächst bespricht der Tätowierer noch einmal Motiv, Farbe, Größe und Position des Tattoos mit Ihnen.
  • Dann reinigt und desinfiziert er die Hautstelle. Nicht wundern, manchmal greift der Tätowierer vorab zum Einwegrasierer, um störende Körperhärchen zu entfernen.
  • Danach überträgt der Tätowierer das Motiv wie ein Abziehbild auf die Haut. So sehen Sie genau, wie das Tattoo auf der gewünschten Stelle aussehen wird. Außerdem dient das sogenannte „Stencil“ dem Tätowierer als Vorlage.
  • Jetzt beginnt das eigentliche Stechen: Dabei dringt die mit Farbe benetzte Nadel mit bis zu 10.000 Stichen pro Minute in die zweite Hautschicht. Diese Tiefe ist notwendig, damit die Farbpigmente ewig sichtbar bleiben.
Noch ein bisschen Bedenkzeit

Lieber noch ein bisschen Bedenkzeit?

Wenn der Tätowierer die Vorlage auf die Haut überträgt, ist das wie eine kleine „Anprobe“. Gefällt‘s Ihnen nicht? Dann können Sie jetzt noch eingreifen und z. B. Position oder Größte ändern lassen.

Mit welchen Schmerzen muss ich rechnen?

Viele vergleichen die Schmerzen beim Tätowieren mit denen beim Epilieren. Allerdings hat jeder Mensch seine eigene Schmerzgrenze, weshalb generelle Aussagen schwierig sind. Festhalten lässt sich aber: Rippenbogen, Fußrücken, Handrücken, Wirbelsäule und Kniekehle gelten zudem als besonders schmerzempfindlich. 

Die sanftere Technik: Hand Poked Tattoos 

Für diese Methode benutzt der Tätowierer keine Maschine. Mit einer Nadel setzt er Punkt für Punkt des Tattoos per Hand. Hand Poked gilt als sehr sanfte Art, zu tätowieren. Zudem soll die Handarbeit weniger schmerzhaft sein und die Tattoos heilen etwas schneller ab. Auch optisch unterscheiden sich Hand Poked Tattoos von klassischen: Sie sind sehr zart und eignen sich vor allem für die Umsetzung kleiner Tattoo-Motive.

Muss ich mein Tattoo nachstechen lassen?

Nein, nicht in jedem Fall. Sollten Sie aber nach der Heilung kleine Lücken in Ihrem Tattoo bemerken, vereinbaren Sie bei Ihrem Tätowierer einen Termin zum Ausbessern.


Sind Tattoos schädlich? Infos zu den Risiken beim Tätowieren

Welchen Einfluss haben Tattoos auf die Gesundheit? Unter welchen Umständen sollten Sie besser auf den Körperschmuck verzichten? Hier finden Sie kurz zusammengefasst die wichtigsten Informationen zu den möglichen Risiken beim Tätowieren.
Ab wann darf man sich ein Tattoo stechen lassen? – NIVEA

Sind Tattoos gefährlich?

Ob und wie gefährlich Tattoos sind, ist noch nicht eingehend untersucht. Erwiesen ist allerdings, dass die Farbpigmente sowie bestimmte Abbauprodukte davon nicht in der Haut verbleiben. Sie lassen sich nach einer gewissen Zeit auch an anderen Körperstellen nachweisen: Als Nanopartikel wandern sie unter anderem in die Lymphknoten. Die Risiken sind bislang nicht absehbar. Nur für wenige Tattoo-Farben konnte ein schädlicher Einfluss auf den Organismus belegt werden. Diese Farben stehen auf einer Verbotsliste und dürfen von Tattoo-Studios nicht eingesetzt werden.

Fragen & Antworten zu Risiken und Alternativen

Wann lieber nicht tätowieren?

Bei Neurodermitis oder starken Allergien etwa besteht das Risiko für sogenannte Kontaktsensibilisierungen – also dafür, dass Sie allergisch auf die Farbe reagieren. Mediziner raten außerdem Schwangeren davon ab, sich ein Tattoo stechen zu lassen.

Lassen sich Tattoos entfernen?

Ein Laser kann die Farbpigmente von Tattoos zerstören. Doch gibt es keine Garantie, dass sich die Bilder spurenfrei entfernen lassen. Das Ergebnis hängt von Größe und Farbe ab. Zudem ist eine Tattoo-Entfernung um einiges kostspieliger und zeitaufwendiger als das Tätowieren selbst. 

Temporäre Tattoos: wirklich nichts für die Ewigkeit?

Sogenannte Bio-Tattoos entstehen durch feinere Nadeln, die weniger tief stechen. So sollen sie nach ein paar Jahren mit der natürlichen Erneuerung der Haut verblassen. Jedoch verschwinden die Farbstoffe nicht gänzlich. Häufig bleibt ein Schatten auf der Haut zurück.


Wissen kompakt: Wie gehe ich mit einem frischen Tattoo um?

Wenn Sie sich ein Tattoo stechen lassen, gehen Sie anschließend vorsichtig damit um. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zur Tattoo-Nachsorge.

Wie lange dauert es, bis ein Tattoo verheilt ist?

Bis ein Tattoo vollständig abgeheilt ist, dauert es in der Regel 6 bis 8 Wochen. Denn eine frisch gestochene Tätowierung ist im Prinzip nichts anderes als eine Wunde. Mit einer gewissenhaften Tattoo-Pflege und Nachsorge unterstützen Sie nicht nur den Heilungsprozess: Farben bleiben länger frisch, die Konturen gestochen scharf – Sie haben einfach länger Freude an Ihrem Tattoo.

Mit welcher Creme ein frisches Tattoo pflegen?

Am besten Fragen Sie den Tätowierer oder Hautarzt nach der passenden Creme für Ihr frisches Tattoo. Zusätzlich kann Ihnen ein Apotheker eine Wund- und Heilsalbe empfehlen. Für die Langzeitpflege sind feuchtigkeitsintensive Cremes oder Body Lotions sinnvoll.

Wie lange darf man nicht ins Schwimmbad nach Tattoo?

Sehen Sie die ersten 6 bis 8 Wochen nach dem Tätowieren von langen Bädern in Schwimmbad, Meer oder Badewanne lieber ab. Das Wasser weicht die Haut auf, Salz oder Chlor reizen die Wunde – beides kann die Tattoo-Heilung behindern. Duschen ist hingegen kein Problem. Greifen Sie hierbei aber am besten zu milden Duschgelen für empfindliche Haut.
Pflege-Tipp für die Nacht

Pflege-Tipp für die Nacht

Von frischen Tattoos sollte man die Finger lassen und bloß nicht kratzen. Nachts kann das schwerfallen – insbesondere, wenn das Tattoo juckt. Wer mag, kann es in den ersten drei Nächten locker mit Folie abdecken. Vorteil dabei: So bleibt das frische Tattoo frei von Fusseln.

Wie lange darf man mit einem frisch gestochenen Tattoo nicht in die Sonne?

Bis zu 6 Wochen sollte es mit frischen Tattoos gar nicht in die Sonne gehen. Warum? Die UV-Strahlung würde die verwundete Hautpartie zu sehr stressen und kann sogar zu Entzündungen führen.

Wie lange sollte man nach einem Tattoo kein Sport machen?

Schweiß und sportliche Beanspruchung stressen die verwundete Haut. Auch hier gilt: Legen Sie in den ersten 6 bis 8 Wochen nach dem Tätowieren lieber eine Pause ein. Verzichten Sie auch auf schweißtreibende Saunagänge.

Tattoo-Nachsorge bei frischen Tattoos

  • Direkt nach dem Stechen deckt der Tätowierer das frische Motiv mit einer Schutzfolie bzw. einem speziellen Pflaster ab.
  • Die Folie bleibt bis zu 8 Stunden auf dem Tattoo, das Pflaster anschließend zusätzlich etwa 3 Tage.
  • 4 Tage nach dem Stechen gilt: Pflaster entfernen, und von nun an die Wunde mindestens 2-mal täglich mit einer pH-neutralen Seife reinigen, sanft abtupfen und eincremen.

Gut zu wissen: Ihr Tätowierer gibt Ihnen eine Pflege-Anleitung mit und erklärt ganz genau, was zu Hause zu tun ist. Dabei können sich die Nachsorge-Tipps von Tätowierer zu Tätowierer leicht unterscheiden. Einige Tattoo-Künstler schwören z. B. auf pures Kokosöl statt auf Wundsalben. 

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